Hier komme ich...aber wie!?
Kommenden Montag beginnt mein neuer Job. Tatsächlich freue ich mich erst seit gestern darauf, durchzustarten. Meine Rahmensituation ist im Moment einfach so erdrückend, dass alles Positive in den Hintergrund rückt. Wovon spreche ich? Mit 21 Jahren aus dem elterlichen Nest ausgezogen, musste ich mit 29 wieder in den Schoß der Eltern ziehen. Erniedrigend, taub, wütend, gleichgültig sind Gefühle, die sich breit machen und kaum Platz für postive Gefühle lassen. Keine eigene Wohnung, in dem Alter, mit den Eltern!!! Wenn ich es zulassen würde, wie ich mich dabei fühle, würde ich wohl nur im Selbstmitleid versinken. Aber das hat ja keinen Sinn.
Dennoch bin ich froh, wie alles gelaufen ist. Ich empfinde meinen Weg als ehrlich, als mutig. Dabei kann es auch schon mal Talfahrten geben, wenn man mutig die vorgeschriebenen Bahnen verläßt, wie aktuell. Das halte ich mir immer vor Augen.
Ich lebte arm wie eine Kirchenmaus in Paris nach meinem Diplom-Abschluss, um meinen Traum zu erfüllen und um an der Herausfoderung zu wachsen. Ich ließ die Ausrede der finanziellen Unmöglichkeit nicht gelten. Ich widersetzte mich auch den Tiraden meiner Freunde und meiner Eltern, ich solle vernünftig sein, in meine Rentenkasse einzahlen, einen Job annehmen...Es hat sich gelohnt sich treu zu bleiben! Ich schaffte den Absprung wider aller Erwartungen, war finanziell unabhängig, wohnte im 5. Arr. (!), hatte immer einen Job, ein Bankkonto, war versichert, interessante Flirts. Ich war glücklich und stolz!
Ein Zahn-Unfall zwang mich allerdings zurück in meine Heimatstadt. Mein Kapitel in Paris war wohl fertiggeschrieben. Ich nahm es mit Fassung, scheiterte ich doch nicht aus persönlichen Gründen. Doch nun steh ich hier. Nicht nur, dass ich keine Wohnung in meiner Metropole finde, keinen Mann, nein, ich muss auch noch eine feste Zahnspange tragen - mit 30!!! Beim Flirten jedenfalls eine Herausforderung - man, was soll ich dabei nur lernen? Nicht nur auf das Äußerliche bei einem Mann zu achten, oder wie? Mon dieu, ich bin auch nur ein Mensch ;D Kieferothopädische Behandlung wird gefolgt von kieferchirurgischer und zahnärtzlicher Behandlung. Die Zahnlücke muss zunächst vergrößert werden, um ein Implantat einsetzen zu können. Eigentlich zum Heulen, aber ich nehme es (meist) mit Fassung. Endlich werde ich Zähne bekommen, mit denen ich hübsch lächle :) Und immerhin hab ich wohl beim Vorstellungsgespräch trotz Zahnspange einen guten Eindruck hinterlassen und kann mich ab nächster Woche "durchbeißen" in einem renommierten Unternehmen...denn hier komme ich, aber wie!? Drückt mir die Daumen!!!!
doux-amer am 08. August 13
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