Samstag, 20. Juli 2013
Leben...
Wie die meisten unter uns erlebte auch ich unzählige Höhen und Tiefen in meinem drei Jahrzehnte andauernden Leben. Neben purer Lebensfreude, Glückseligkeit, Optimismus, Unbeschwertheit reihen sich Ängste, Enttäuschungen, Leid, Selbstzweifel ein und erinnern einen häufig in den unpassensten Momenten daran, das nichts selbstverständlich ist...

Seit mindestens zwei Jahren stelle ich eine bewusste Veränderung bei mir fest, die meine Selbstreflexion enorm angekurbelt hat. Aus der einst alles weglächelnden, immerzu strahlenden Persönlichkeit, die einfach nichts umzuhauen schien, und jeden Rückschlag mit einer kaum nachvollziehbaren Leichtigkeit wegsteckte, ist eine zerbrechliche, unsichere und zumeist scheinbar hilflose Person geworden, die das Gefühl hat, nirgends mehr so richtig rein zu passen, nicht mal mehr in die alte "Rolle". Insbesondere der Freundeskreis scheint mit meiner Entwicklung nur sehr schwer umgehen zu können, was meine Unsicherheit nur weiter schürt.

Liegt das am Alter, an diesem neuen Lebenskapitel, dass man die Dinge und sich selber kritischer hinterfragt, die "Fassade", die man sich aus unterschiedlichsten Gründen in den Zwanzigern erarbeitet hat, plötzlich fällt und die Authentizität mehr zum Tragen kommt? Ist die Demaskierung ein häufiges Phänomen in unserer Gesellschaft, vor dem sich die meisten am liebsten schützen möchten? Oder leben die anderen bereits seit jeher ohne Fassaden?