Männer, wo seid ihr??
Freitagabend, meine erste Arbeitswoche liegt hinter mir und es fühlt sich gut an, endlich mal wieder freudig und müde ins Wochenende zu starten :)
Doch wie sieht es an der Männerfront derzeit aus, jetzt da der Job läuft? "Übersichtlich" würde ich es nennen...
Wenn ich mich kurz beschreiben könnte, ohne dabei zu dick aufzutragen, um den Kontext zu liefern: ich weiß, ich wirke sehr positiv auf die Männerwelt. Ich weiß um meine Ausstrahlung, meine Wirkung. Noch dazu habe ich ein durchaus hübsches und wohlproportiniertes schlankes Erscheinungsbild, das durch eine offene, joviale und herzliche Art sein Topping erhält. Die Zahnspange lassen wir jetzt mal außen vor ;) Allein in Paris gab es vier Typen (drei waren genau mein Geschmack), die mir den Hof machten, ich genieße es, umworben zu werden, Männer kennenzulernen, bin gerade heraus und weiß was ich will! mmmmmh, naja, das war bis vor kurzem noch so...
Mit 30, einem Zahn weniger und zurück in der Heimat - sprich auf dem Boden der Tatsachen, sah dann alles etwas schwieriger aus, auch wegen der Schneeketten im Mund.
Seit nun mehr 6 Monaten ziehe ich nur die Männer an, die entweder über 600km entfernt wohnen oder die bisher keiner haben wollte. Der daraufhin verzweifelte Versuch, durch Quantität the one and only kennen zu lernen, scheiterte so kläglich, dass es unter meiner Würde war. Nach 4 Wochen auf dieser kostenlosen Singleplattform suchte ich das Weite. Ich, eine Kuh, die zum Verkauf steht, oder wie soll ich das verstehen? Was sollen das für Einstiegsfragen sein, ob ich lieber Schokolade oder Kekse mag? Steckt da Platon dahinter, oder wie? Also nahm ich das Zepter in die Hand, schrieb Männer an, die mir sympathisch waren, doch auch da war nicht viel zu holen. Offen für Neues telefonierte ich gleich in den ersten Tagen mit einem potentiellen Traumprinzen - doch jedes Wort von mir regte ihn dazu an, alles negativ abzuwerten. Er schimpfte über sein Leben, seine neue Stadt, über alles. Ein gruseliges Gespräch, das ich freundlich aber zügig durch die Hintertür verließ.
Andere benötigten eine persönliche Einladung mit Trommelwirbel bevor sie sich trauten, auf der Nummer anzurufen, die ich ihnen extra dafür gab - hallo, wo sind die Männer, die noch einen Arsch in der Hose haben???? ...in meinen Augen vergeudet man zu viel Zeit beim Schreiben, Sympathien oder Antipathien sind doch leichter bereits am Telefon auszumachen. Doch auch das in Kombi mit einem Foto sind nach meiner Erfahrung üüüüberhaupt nicht aussagekräftig - mon dieu! Ja, es kam zu zwei Treffen. Das erste hat mich dazu gebracht, gleich am nächsten Tag meinen Account zu löschen! Das zweite war nett, aber er so brav, keine Ecken, keine Kanten, ein Landei mit großer Angst vor der Stadt (mon dieu!!!), 2 Jahre älter als ich, eine blütenweiße Weste und eine Wirkung wie ein Schuljunge. Er schaut zu mir auf, findet mich interessant, schreibt mir heute alleine wieder eine sms, obwohl ich keine Signale sende, die einen weiteren Kontakt vermuten würden...
In der Stadt, in der ich lebe, gibt es angeblich die meisten Singles - da muss doch da draußen mindestens einer rumlaufen, bei dem es zwischen uns knistert! Nur wo finden? Wann mutig sein und den tollen Typen ansprechen, wenn man mal einem begegnet? Sollte ich nur noch bewaffnet mit Zettelchen, auf denen meine Nummer notiert ist, vor die Tür gehen? Wer weiß, wie spontan man handeln muss, wenn man DEN EINEN vor sich hat. Vielleicht kann ich dann nicht reden, fehlen mir die Worte...Zettel in die Hand drücken, nett lächeln (gleich so, dass er auch die Zahnspange sieht, damit er weiß, was ihn erwartet, oder besser nicht?) klingt doch machbar, oder?
doux-amer am 17. August 13
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Hier komme ich...aber wie!?
Kommenden Montag beginnt mein neuer Job. Tatsächlich freue ich mich erst seit gestern darauf, durchzustarten. Meine Rahmensituation ist im Moment einfach so erdrückend, dass alles Positive in den Hintergrund rückt. Wovon spreche ich? Mit 21 Jahren aus dem elterlichen Nest ausgezogen, musste ich mit 29 wieder in den Schoß der Eltern ziehen. Erniedrigend, taub, wütend, gleichgültig sind Gefühle, die sich breit machen und kaum Platz für postive Gefühle lassen. Keine eigene Wohnung, in dem Alter, mit den Eltern!!! Wenn ich es zulassen würde, wie ich mich dabei fühle, würde ich wohl nur im Selbstmitleid versinken. Aber das hat ja keinen Sinn.
Dennoch bin ich froh, wie alles gelaufen ist. Ich empfinde meinen Weg als ehrlich, als mutig. Dabei kann es auch schon mal Talfahrten geben, wenn man mutig die vorgeschriebenen Bahnen verläßt, wie aktuell. Das halte ich mir immer vor Augen.
Ich lebte arm wie eine Kirchenmaus in Paris nach meinem Diplom-Abschluss, um meinen Traum zu erfüllen und um an der Herausfoderung zu wachsen. Ich ließ die Ausrede der finanziellen Unmöglichkeit nicht gelten. Ich widersetzte mich auch den Tiraden meiner Freunde und meiner Eltern, ich solle vernünftig sein, in meine Rentenkasse einzahlen, einen Job annehmen...Es hat sich gelohnt sich treu zu bleiben! Ich schaffte den Absprung wider aller Erwartungen, war finanziell unabhängig, wohnte im 5. Arr. (!), hatte immer einen Job, ein Bankkonto, war versichert, interessante Flirts. Ich war glücklich und stolz!
Ein Zahn-Unfall zwang mich allerdings zurück in meine Heimatstadt. Mein Kapitel in Paris war wohl fertiggeschrieben. Ich nahm es mit Fassung, scheiterte ich doch nicht aus persönlichen Gründen. Doch nun steh ich hier. Nicht nur, dass ich keine Wohnung in meiner Metropole finde, keinen Mann, nein, ich muss auch noch eine feste Zahnspange tragen - mit 30!!! Beim Flirten jedenfalls eine Herausforderung - man, was soll ich dabei nur lernen? Nicht nur auf das Äußerliche bei einem Mann zu achten, oder wie? Mon dieu, ich bin auch nur ein Mensch ;D Kieferothopädische Behandlung wird gefolgt von kieferchirurgischer und zahnärtzlicher Behandlung. Die Zahnlücke muss zunächst vergrößert werden, um ein Implantat einsetzen zu können. Eigentlich zum Heulen, aber ich nehme es (meist) mit Fassung. Endlich werde ich Zähne bekommen, mit denen ich hübsch lächle :) Und immerhin hab ich wohl beim Vorstellungsgespräch trotz Zahnspange einen guten Eindruck hinterlassen und kann mich ab nächster Woche "durchbeißen" in einem renommierten Unternehmen...denn hier komme ich, aber wie!? Drückt mir die Daumen!!!!
doux-amer am 08. August 13
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Karriere oder so ähnlich
Mit 30 soll alles anders werden. Einen Job, einen Mann, eine individuelle Zukunfstplanung ohne Sorgen, ohne Zweifel, aus eigener Kraft heraus gelenkt, nach meinen Vorstellungen.
Der Anfang ist gemacht. Vor zwei Tagen endlich die erlösende Jobzusage bei einer Fondsgesellschaft in der Immobilienabteilung. Auf meine Bewerbungen erhielt ich bis dahin nur Absagen, dieser Job nun wurde mir von einem Headhunter vorgeschlagen...ich hinterfrage mein Schicksal nicht, ich spüre, es wird gut. Zwar entspricht der Job nicht 100%ig meinen Vorstellungen und meinem Studium, aber zu 90% :) Sofort lass ich meinen sonst so strikt zurückgehaltenen Träumen freien Lauf: der Grundstein einer Karriere ist gelegt, ich will hoch hinaus, selbstbestimmter mein Leben leben, die eigene Limitierung durch Geld und mentale Grenzen aufheben.
Mein Werdegang war durch viele Entbehrungen, viele Kämpfe, viele Durststrecken gekennzeichnet. Die Erfolge, wie etwa mein Diplom, erfüllen mich bis heute kaum mit Stolz, zu steinig war der Weg. Neben dem zeitlich und inhaltlich anspruchsvollen Studium zwei Jobs um mich über Wasser halten zu können, eine mich auszehrende, gar zerstörende Beziehung mit gemeinsamer Wohnung ohne Fluchtmöglichkeiten in einer mir fremden Stadt...Kollaps vor dem Abschluss, die Flucht in meine Heimatstadt ohne jemals mein Ziel des Abschlusses 400km entfernt vor Augen zu verlieren.
Heute versuche ich mich nach der mittlerweile drei Jahre zurückliegenden Beziehung und meinem mit allerletzter Kraft abgeschlossenen Studiums vor einem dreiviertel Jahr in MEIN Leben zurückzukämpfen. Der Grundstein ist gelegt...
doux-amer am 28. Juli 13
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Leben...
Wie die meisten unter uns erlebte auch ich unzählige Höhen und Tiefen in meinem drei Jahrzehnte andauernden Leben. Neben purer Lebensfreude, Glückseligkeit, Optimismus, Unbeschwertheit reihen sich Ängste, Enttäuschungen, Leid, Selbstzweifel ein und erinnern einen häufig in den unpassensten Momenten daran, das nichts selbstverständlich ist...
Seit mindestens zwei Jahren stelle ich eine bewusste Veränderung bei mir fest, die meine Selbstreflexion enorm angekurbelt hat. Aus der einst alles weglächelnden, immerzu strahlenden Persönlichkeit, die einfach nichts umzuhauen schien, und jeden Rückschlag mit einer kaum nachvollziehbaren Leichtigkeit wegsteckte, ist eine zerbrechliche, unsichere und zumeist scheinbar hilflose Person geworden, die das Gefühl hat, nirgends mehr so richtig rein zu passen, nicht mal mehr in die alte "Rolle". Insbesondere der Freundeskreis scheint mit meiner Entwicklung nur sehr schwer umgehen zu können, was meine Unsicherheit nur weiter schürt.
Liegt das am Alter, an diesem neuen Lebenskapitel, dass man die Dinge und sich selber kritischer hinterfragt, die "Fassade", die man sich aus unterschiedlichsten Gründen in den Zwanzigern erarbeitet hat, plötzlich fällt und die Authentizität mehr zum Tragen kommt? Ist die Demaskierung ein häufiges Phänomen in unserer Gesellschaft, vor dem sich die meisten am liebsten schützen möchten? Oder leben die anderen bereits seit jeher ohne Fassaden?
doux-amer am 20. Juli 13
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Im Leben einer Neu-30erin
Hallo zusammen,
dies wird meiner allererster Blog sein, den ich veröffentliche. Ja, sogar das allererste Mal, dass ich jemals etwas von mir Verfasstes veröffentliche. Der Anfang ist schon nicht ganz leicht für mich, stellt sich doch die Gestaltung meines individuellen Blogs als Herausforderung dar, und auch die Themenfindung ist noch nicht ganz eindeutig.
Daher möchte ich mich gerne treiben lassen, und mich mitteilen, was mich als Neu-30erin bewegt, berührt, beschäftigt, ohne genauen Regeln zu gehorchen.
Ich wünsche mir mit diesem Blog, Menschen erreichen zu können und selber erreicht zu werden. Ich möchte es zumindest gerne versuchen :)
Worum wird es vortrefflich gehen?
Ich bin frisch 30 geworden und erfülle das Klischee eines kinderlosen Singles Anfang 30 nahzu perfekt: während ich krampfhaft versuche, dem Druck der allgemeinen Gesellschaft und meinem Umfeld zum einen gerecht zu werden, indem ich einen prägnanten Kinderwunsch entwickeln möchte, den Traummann dazu mit allen Mitteln finden muss und meinen ersten Job nach einem viel zu lang ausgereizten Studium mit potentieller Karriere anstrebe, versuche ich zum anderen mein kindliches und erlebnishungriges Gemüt vor dieser Gesellschaft und diesem Umfeld zu schützen.
Es wird darum gehen, wie ich in das neue Lebensjahrzehnt gestolpert bin und wo ich jetzt warum, wie stehe, mit allem was das Leben zu bieten hat - savoir vivre eben :) oder so ähnlich...
doux-amer am 18. Juli 13
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